Apotheken reden Tacheles

ARZNEIMITTEL BRAUCHEN BERATUNG!

Arzneimittel sind keine gewöhnliche Ware, die bedenken­los per Post verschickt werden kann. Es handelt sich um hoch­wirksame Substanzen, die sowohl heilen als auch großen Schaden anrichten können.

Die individuelle Beratung durch qualifiziertes Fachpersonal unter­stützt nicht nur bei der Auswahl der passenden Medikamente, sondern klärt auch über mögliche Wechsel- und Nebenwirkungen auf. Bei Bedarf wird zudem emp­fohlen, ärztlichen Rat einzuholen. Das ist Standard in öffentlichen Apotheken und sollte selbst­verständlich auch für Versandapotheken gelten.

Apotheker*innen übernehmen in unserem Gesundheitssystem eine essenzielle Kontrollfunktion. Sie prüfen nicht nur, ob ein verordnetes oder gewünschtes Präparat sinnvoll ist, sondern auch, ob es mögliche Risiken oder bessere Alternativen gibt. Doch was passiert, wenn wirtschaftliche Interessen diese neutrale Prüfung beeinflussen? Warum sollte ein Mitarbeiter eines kapitalgesteuerten Großunterneh­mens, welches von der Verord­nung oder Empfehlung profitiert, dem widersprechen? Liegt dem „Versender“ die Gesundheit der Menschen wirklich am Herzen?

In 19 von 27 Staaten der EU ist der Versandhandel mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln VERBOTEN!

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Omnipräsente Werbung für ausländische Versandapotheken mit prominenter Besetzung oder reimenden Werbe-Jingles soll zeigen, wie einfach sich ein E-Rezept per App mit Nutzung der Gesundheitskarte über das Smartphone beispielsweise aus dem Fahrstuhl, Café oder Bett einlösen lässt. Diese aufwendig produzierten Werbespots verdeutlichen eindrucksvoll, über welches finanzielle Kapital und welche wirtschaftlichen Interessen die großen Versandapotheken verfügen. Die Kernbotschaft lautet: schnell, digital, unkompliziert. Das klingt innovativ, ist aber keine exklusive Leistung des Versandhandels! Denn: Was in der Werbung als Leistung der Versandapotheke gepriesen wird, funktioniert genauso in jeder Vor-Ort-Apotheke!

Apotheken vor Ort bieten digitale Lösungen und Bestell-Apps, über die sich E-Rezepte ebenso bequem und sicher digital einlösen lassen. Der entscheidende Vorteil: Schnelligkeit, persönliche Beratung und Problemlösung sowie maximale Arzneimittelsicherheit – auch nachts!

Während der Versandhandel oft mehrere Tage für die Lieferung braucht, erhalten Patient*innen ihr Medikament in der Apotheke vor Ort meist sofort oder noch am gleichen Tag – entweder direkt in der Apotheke oder durch den eigenen Botendienst. Die Lieferung erfolgt temperaturüberwacht und unter höchsten Qualitätsstandards, sodass empfindliche Medikamente sicher beim Patienten ankommen. Apotheker*innen beraten persönlich und unabhän­gig. So stellen sie sicher, dass das richtige Medikament in der richti­gen Dosierung ankommt.

Die Apotheken vor Ort sind längst digital – sowie schneller, sicherer und mit echter Fachberatung, auch außerhalb der Öffnungszeiten!

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In Brandenburg 
existieren nur noch

528

Apotheken

Eine Apotheke versorgt jetzt bis zu

4.990

Menschen

Apothekenschließungen im Land Brandenburg seit 2022

Unsere aktuelle Ausgabe

Erfahren Sie noch mehr zur Situation der Apotheken in Brandenburg und zu den aktuellen Positionen aus der Politik.

Die Kandidaten im Wahlcheck
Schwerpunkt: Gesundheitsversorgung

 

JETZT REDEN WIR TACHELES ...

„Während Apotheken vor Ort
jede Kühlvorgabe penibel
einhalten müssen, landen
EU-Versandarzneimittel oft
unkontrolliert im Pappkarton,
wenn man Pech hat, beim
Nachbarn – von ‚gleichen
Bedingungen‘ kann keine
Rede sein.“

Peter Schmieder,
Apotheker in Golzow

„Da weder eine ausreichende,
notwendige und adäquate
Überwachung der qualitätssichernden
Vorschriften für
EU-Versandapotheken erfolgt,
noch dem rechtswidrigen
Werbe- und Preisverhalten
ausländischer Versandhändler
Einhalt geboten wird – was
zur Zerstörung der flächendeckenden
inländischen Arzneimittelversorgung
führt – ist
politisches Handeln dringend
gefordert. Ein Versandverbot
für verschreibungspflichtige
Arzneimittel wirkt am effektivsten
der Gefährdung der
Arzneimittelsicherheit und
der Wettbewerbsverzerrung
entgegen.“

Jens Dobbert,
Apotheker in Forst

„Was die Vor-Ort-Apotheke
leistet, kann kein Paketdienst
ersetzen – individuelle Rezepturen,
Beratung im Notdienst
und schnelle Hilfe vor Ort sind
tragende Säulen der Arzneimittelversorgung.“

Oskar Rittner,
Apotheker in Hennigsdorf

DIE BESONDEREN LEISTUNGEN

1. Persönliche Beratung & pharmazeutische Dienstleistungen

Medikamente richtig anzuwenden, ist entscheidend für ihre Wirksamkeit. Vor-Ort-Apotheken bieten individuelle Beratung, die deutlich über den Beipackzettel hinausgeht. Mit speziellen pharmazeutischen Dienstleistungen wie Medikationsanalysen zur Überprüfung von Wechselwirkungen oder individuellen Schulungen zur Handhabung von Inhalationsgeräten, Blutdruck- und Blutzuckermessungen sowie zum Verleih von Medizinischen Geräten sind Apotheken oft erste Anlaufstellen und helfen dabei, Therapien zu optimieren und Risiken zu minimieren.

2. Nacht- und Notdienst – 24/7 für die Gesundheit da

Krankheiten halten sich nicht an Öffnungszeiten. Wenn plötzlich dringend ein Medikament benötigt wird, ist der Apotheken-Notdienst zur Stelle – und das bundesweit, rund um die Uhr. Eine Versorgung, die Versandapotheken nicht leisten können.

3. Individuelle Rezepturen – maßgeschneiderte Medizin

Nicht alle Medikamente sind von der Industrie verfügbar. Viele Patient*innen benötigen individuell hergestellte Rezepturen, sei es eine spezielle Dosierung, eine Salbe ohne Allergene oder ein kindgerechter Arzneisaft. Nur Vor-Ort-Apotheken verfügen über die notwendigen Labore und Fachkenntnisse, um solche maßgeschneiderten Medikamente herzustellen. Sie stellen jährlich 11 Mio. individuelle Arzneimittel her.

4. Sofortige Verfügbarkeit & schnelle Hilfe

Akut erkrankte Menschen können es sich nicht leisten, Tage auf ein Medikament zu warten. In Apotheken vor Ort erhalten Patient*innen ihre Arzneimittel sofort oder binnen weniger Stunden – inklusive kompetenter Beratung und Botendienst.

5. Sichere Lagerung & Kühlkettenkontrolle

Ob Insulin, Impfstoffe oder andere temperaturempfindliche Medikamente – Vor-Ort-Apotheken gewährleisten eine lückenlose Einhaltung der Kühlkette. Während beim Versand Unsicherheiten über die Lagerbedingungen bestehen, wird in stationären Apotheken jeder Schritt streng kontrolliert.

Jetzt mitwirken und Apotheke schützen

Die Gesundheitsversorgung in Brandenburg arbeitet am Limit. Inzwischen wankt die Versorgung. Ausbildungen stehen nicht, oder nur auf wackeligen Füßen. Wenn immer mehr Orte ihre Apotheke verlieren, verliert Brandenburg Lebensqualität.

Unterstützen Sie unsere Kernpunkte an die Landesregierung Brandenburgs für eine sichere Arzneimittelversorgung mit Ihrem Statement! Bei einem runden Tisch „Gesundheit in Brandenburg“ wollen wir die Meinungen der Brandenburger*innen mit einbringen.

Tragen Sie Ihre Erfahrungen und Fragen bei!

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